Quelle: HAUT, Heft 1, Februar 2018, S. 6 ff.
In diesem Artikel werden sehr interessante Aspekte zur Verwendung von Tattoos aus nicht-ästhetischen Gründen dargestellt.
Die beschriebene Palette von Tätowierungsgründen reicht von Warnungen hinsichtlich Erkrankungen über die Zusage zur Organspende bis hin zum Verdecken von hässlichen Namen durch Tattoos und die Behandlung von Brustkrebspatientinnen nach Amputationen bei fehlender Brustwarze. Auch eine beginnende Glatzenbildung oder stellenweiser Hasrausfall lässt sich durch eintätowierte Haare gut vertuschen.
Bei der Vitiligo (Weißfleckenerkrankung) können die depigmentierten Areale Behandlung mit künstlichem Pigment unsichtbar gemacht werden. Auch psychische Gründe für Tattoos werden in dem Artikel beschrieben: bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung vermag eine Tätowierung selbstverletzendes Verhalten durch Leitgedanken wie „Don’t forget to love yourself“ zu minimieren.
Das sogenannte Semikolonprojekt erinnert Suizidgefährdete Menschen, das Leben nicht beendet zu haben – sondern mit einem Semikolon den Satz des Lebens weiter fortzuführen. Das Semikolonzeichen gilt als geheimes Erkennungszeichen für alle, die den Drang nach Suizid hinter sich gebracht haben und auch die nächsten Krise überstehen möchten.